Neuapostolische Kirche
Westdeutschland
Zürich/Dortmund. Einmal im Monat wird künftig in den Gottesdiensten der Neuapostolischen Kirche intensiver Bibelkunde betrieben. Dazu gibt es seit Februar in den monatlich erscheinenden „Leitgedanken zum Gottesdienst“ eine neue Themenreihe. Damit will die Kirchenleitung der Entwicklung entgegentreten, dass detaillierte Kenntnisse der biblischen Berichte immer seltener anzutreffen sind.
In den Wochengottesdiensten am 18. und 19. Februar 2015 geht es in den Predigten um das Gleichnis von der königlichen Hochzeit und das darin erwähnte „hochzeitliche Gewand“ (Matthäus 22,11.12). Damit startet die Gottesdienst-Themenreihe „Bibelkunde“. In den Predigten wird dabei der Fokus auf ein einzelnes Ereignis, eine Person oder einen Sachverhalt gelegt. Die Dienstleiter werden angeleitet, insbesondere Details und Hintergründe zu erläutern und zu vertiefen.
„Viele Überlieferungen in der Bibel enthalten spannende Einzelaspekte, die in regulären Gottesdiensten mit einem übergreifenden Thema gar nicht in der Tiefe dargelegt werden können“, erläutert Apostel Wolfgang Schug das Konzept der erweiterten Themenreihe. Bis Februar 2014 war der Apostel aus Nordrhein-Westfalen (Bereich NRW-Ost) Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Leitgedanken“ und hat die Vorbereitungen intensiv begleitet.
Schwerpunkte setzen
2013 gab Stammapostel Jean-Luc Schneider den Impuls, in den Predigten in regelmäßigen Abständen den Schwerpunkt auf einzelne biblische Ereignisse zu legen. Trotz intensiver Unterrichtung der Kinder in biblischen Themen fehle es oft an Kenntnis der biblischen Zusammenhänge, so der Eindruck der Kirchenleitung. Ein Grund dafür sei, dass viele Geschehnisse zwar grob bekannt sind, diese aber hier und da nicht korrekt in den Kontext eingeordnet werden. Es gelte, bisherige, manchmal nicht zutreffende, Auslegungen zu korrigieren, wünscht sich der Stammapostel.
Aus ersten Überlegungen entstand das Konzept der Gottesdienste mit dem Schwerpunkt „Bibelkunde“, welches Ende 2013 von Stammapostel Schneider genehmigt wurde. Im Anschluss starteten die Vorbereitungen, denn das Monatsheft „Leitgedanken zum Gottesdienst“ hat einen Vorlauf von etwa einem Jahr. Dies liegt unter anderem im Übersetzungsaufwand, denn die „Leitgedanken“ erscheinen gleichzeitig in fünf Hauptsprachen und müssen rechtzeitig in weitere 23 Sprachen übersetzt, gedruckt und in die Gemeinden geliefert werden. Jedes Jahr erscheint zudem ein Jahresband in weiteren 50 Sprachen.
„Bibelkenntnisse fördern und vertiefen“
Die „Leitgedanken zum Gottesdienst“ liefern im Vorwort der Februar-Ausgabe weitere Gründe für die Einführung der neuen Themenreihe: „Die Bibel ist für den christlichen Glauben und für die Predigt des Evangeliums von herausragender Bedeutung. Ohne das Zeugnis der Heiligen Schrift wäre die Predigt des Evangeliums nicht möglich. Insofern ist die Kenntnis der Bibel, nicht nur bei den Amtsträgern, sondern auch bei den Kirchenmitgliedern, von Wichtigkeit.“
Vieles in der Predigt bleibe unverständlich, wenn der Gottesdienst-Besucher die Bibel nicht kenne. Und hier sieht die Kirchenleitung sorgenvoll eine Tendenz: „Es ist festzustellen, dass die Kenntnis der biblischen Berichte, das Wissen um Situationen und Personen, immer seltener anzutreffen ist“, beschreibt das Vorwort der „Leitgedanken“. Insofern gebe es die Notwendigkeit, die Bibelkenntnis der Gemeinde zu fördern und zu vertiefen.
Einmal im Monat Bibelkunde
Ein Bibelkunde-Thema soll immer dann angeboten werden, wenn nicht vordringlich kirchliche Hochfeste die Themen des Monats vorgeben. Einmal im Monat wird künftig ein Gleichnis Jesu, eine biblische Person oder ein Sachverhalt in der Predigt beleuchtet. Dabei wird auch der geschichtliche, kulturelle oder gesellschaftliche Hintergrund vertieft. „In diesen Gottesdiensten ist es dann notwendig, bei der einen Sache und ihrer Auslegung zu bleiben und auf die Entfaltung von Nebenthemen zu verzichten“, ist weiter im Vorwort zu lesen.
Weitere Themen in diesem Jahr werden beispielsweise der barmherzige Samariter, der (ungläubige) Apostel Thomas, Johannes der Täufer, die Witwe von Zarpath sowie Rut und Noomi sein.
Zunächst wird die Reihe Bibelkunde mehr oder weniger bekannte Ereignisse aufgreifen. In der Folgezeit werden aber auch biblische Berichte oder Personen behandelt, die bislang weniger bekannt sind. „Die Amtsträger und Gottesdienst-Besucher werden Details und Hintergründe kennenlernen, die interessant und spannend sind“, verspricht Apostel Schug.
Die „Leitgedanken zum Gottesdienst“
Die „Leitgedanken zum Gottesdienst“ sind die wichtigste monatliche Schrift für die Amtsträger der Neuapostolischen Kirche. Die „Leitgedanken“ sind keine ausformulierte Predigtvorlage, sondern dienen der Vorbereitung auf die Predigt.
Die Beiträge folgen einer Themenreihe, jeder Beitrag enthält eine Kernaussage und damit eine wichtige Gottesdienstbotschaft, die der Zuhörer mitnehmen kann. Am Ende jedes Beitrags steht eine aussagekräftige Zusammenfassung. Die Amtsträger sollen die wichtigsten Gedanken des Gottesdienstes verstehen und im Gottesdienst vermitteln können.
Eine internationale Autorengruppe
Heute erarbeiten etwa 25 Apostel aus allen Erdteilen die Beiträge der Leitgedanken. Vier bis fünf Beiträge pro Monat haben als Grundlage Gedanken aus einem Gottesdienst des Stammapostels. Die weiteren Beiträge stammen von der vom Stammapostel eingesetzten Autorengruppe.
Koordiniert wird die Redaktion von der Arbeitsgruppe Leitgedanken, die von Apostel Jürgen Loy (Neuapostolische Kirche Süddeutschland) als Vorsitzendem geleitet wird. Weitere Mitglieder sind die Apostel Jens Lindemann und Herbert Bansbach sowie Evangelist Reinhard Kiefer als theologischer Berater. Herausgeber der Leitgedanken ist der Stammapostel der Neuapostolischen Kirche, der die einzelnen Beiträge kommentiert und freigibt.
4. Februar 2015
Text:
Frank Schuldt
Fotos:
Frank Schuldt
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